Mads Elung-Jensen
Voice lessons in my studio in Berlin-Schöneberg
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Gesangsunterricht in meinem Studio in Berlin-Schöneberg
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Astrological consultations and tarot readings
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Astrologische Beratungen und Tarot-Lesungen
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Die FlüchtendenSONNTAG, 21. APRIL 2024 | 16 UHR
SONNTAG, 21. APRIL 2024 | 16 UHR
Die Flüchtenden
Musik jüdischer Komponisten, die 1933 aus Berlin flohen
Lesungen von Ulrich Alexander Boschwitz: Der Reisende
Thema: Ethnische Verfolgung
Dass viele brillante jüdische Komponisten und andere Künstler 1933 aus Berlin fliehen mussten, ist wohl der größte künstlerische Verlust für Deutschland im 20. Jahrhundert. Kommunisten und Konservative, Schwule und Heteros, Propagandisten und Entertainer, sie alle waren gezwungen, allein aufgrund ihres Jüdischseins ihre Heimat Berlin zu verlassen. Geniale Komponisten wie Friedrich Holländer und Kurt Weill, die in den 1920er Jahren die Berliner Musikszene verschönerten, flohen unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten.
Tal Balshai bearbeitet Musik der jüdischen Komponisten Friedrich Schwarz, Kurt Weill, Mischa Spoliansky, Hanns Eisler, Hans May, Werner Richard Heymann, Friedrich Hollaender und Paul Abraham für Gesang, Jazz-Trompete, Jazz-Gitarre und Klavier. Mads Elung-Jensen singt, Tal Balshai spielt Klavier. Paolo de Jesus Maido, Jazztrompete, und Carlo Dayyani, Jazzgitarre, komplettieren das Quartett. Beide kommen aus Dänemark und studieren am Jazzinstitut Berlin. Zwischen den Liedern rezitiert Hans-Jürgen Schatz die sich verschärfenden Anordnungen für die jüdische Bevölkerung in Berlin ab 1933 und liest Auszüge aus Ulrich-Alexander Boschwitz‘ kafkaeskem Roman „Der Reisende“.
Queer-Konzerte 2024
Willkommen zu den Queer Konzerten 2024 in der Zwölf-Apostel-Kirche mit dem Ensemble „Die Goldvögel“!
Wir freuen uns sehr, zu unseren fünf schönen Konzerten einzuladen. Alle sind mit Themen verbunden, die besonders zur großen vielfältigen Queer-Community in Berlin sprechen.
Jeder ist willkommen, die Konzerte sind für das Publikum kostenlos, damit finanzielle Sorgen kein Hindernis für ein schönes Konzerterlebnis sind.
In den Pausen sorgen ehrenamtliche Mitarbeiter für Kaffee und Kuchen, und man kann sich hier entspannt mit den anderen Konzertgästen unterhalten.
Weiterlesen auf:
www.songsoflife.de / www.facebook.com/diegoldvoegel
Herzlich willkommen!
SONNTAG, DER 10. MÄRZ | 16 UHR | Franz Schubert: Die schöne Müllerin
Thema: Versteckte Sexualität und unerwiderte Liebe
Mit einem Herzen voll unendlicher Liebe für die, welche sie verschmähten, wanderte ich in ferne Gegend. … Lieder sang ich nun lange lange Jahre. Wollte ich Liebe singen, ward sie mir zum Schmerz. Und wollte ich wieder Schmerz nur singen, ward er mir zur Liebe. So zerteilte mich die Liebe und der Schmerz.
Franz Schubert 1822
Franz Schubert starb 1828 mit 31 Jahren an den Folgen einer Syphiliserkrankung. In der Musikwissenschaft wird noch immer über seine Homosexualität spekuliert. Sicher ist, dass Schubert eine besondere filterlose Sensibilität besaß, die immer direkt in seine Musik floss. Er schrieb mehr als 600 Lieder, darunter die Meisterwerke „Winterreise“, „Schwanengesang“ und „Die schöne Müllerin“. In letzterem treffen wir einen jungen fröhlichen Müller, der einem Bach folgend zu einer Mühle kommt. Dort verliebt er sich ungestüm in die Müllerstochter. Er schenkt ihr blaue Blumen und wird furchtbar enttäuscht, als sie sich dem Jäger zuwendet. Das Herz gebrochen ertränkt er sich im Bach, umgeben von blauen Blumen.
Schubert mit Gitarrenbegleitung
Die Gitarristen Guy Woodcock und Victor Santana haben die Klavierstimme für zwei Gitarren arrangiert. Nicht jeder hatte ein Klavier zu Schuberts Zeit, aber fast jeder eine Gitarre. So auch Schubert, der viele seiner Lieder für das schöne Instrument arrangierte. Mads Elung-Jensen führte diese bezaubernde Fassung mit Guy Woodcock und Victor Santana zum ersten Mal im Juli 2023 bei einem Konzert der Serie „Abendempfindung – zum Trost in Trauer“ in Berlin-Kreuzberg auf.
Neues von der Bettkante – World AIDS Day 2023
Neues von der Bettkante
Über lähmende Ängste und dunkle Zwänge
In dieser Woche schrieben mich zwei junge Männer auf den Dating-Apps an. Es ging bei beiden um HIV. Der erste fragte höflich, ob er mir eine Frage stellen dürfe. Er fragte, ob ich positiv bin. Auf der App kann man seinen HIV-Status angeben. Bei mir steht positiv mit Viruslast unter der Nachweisgrenze. Es kostete also nichts, seine Frage zu bejahen.
Ob ich nicht Angst habe, fragte er weiter.
Nun, meine HIV-Diagnose ist mehr als 25 Jahre alt. Ich nehme eine Tablette am Tag, habe keine Nebenwirkungen. Letzten Montag war ich beim Arzt, alle meine Werte sind gut. Ich sagte dem jungen Mann, dass ich schon lange keine Angst mehr habe.
Früher war das anders.
Er fragte nun, wie man wissen könne, ob jemand HIV-positiv ist, wenn er es nicht sagt. Er war mit jemandem zusammen und hatte nun große Angst. Ich sagte ihm: Das kannst du nicht wissen. Heutzutage ist es aber schwieriger, sich zu infizieren. Ich riet ihm zum Arzt oder zu Mann-O-Meter zu gehen und sich testen lassen. Sich mit den Infektionswegen bekannt zu machen. HIV ist (fast) nur durch Sperma und Blut übertragbar.
Alles gute praktische Ratschläge.
Er erzählte dann, dass er einen Mann geküsst, also keinen Analverkehr gehabt hätte. Ich sagte ihm, dass es sehr unwahrscheinlich wäre, sich so mit HIV anzustecken.
Seine Angst konnte ich ihm aber nicht nehmen.
In der Nacht wachte ich plötzlich auf und musste einige Angst-Übungen machen. Auch wenn ich schon lange keine Angst mehr vor HIV verspüre, lebt in mir dennoch Angst. Alte Ängste, Dauer-Ängste, neue Ängste.
Wovor? Als Sänger begegnet mir immer wieder die Angst, bevor ich auf die Bühne gehe. Ich kenne diese Angst, erwarte sie, ich weiß, wie ich damit umgehe. Ich kann sie sogar gebrauchen, um vor einem Konzert meinen Fokus zu finden.
Als Vorsitzender unseres Vereins „Songs of Life“ habe ich immer wieder Angst davor, dass wir unsere Konzerte nicht finanzieren können. Ich bin kein Finanz-Experte, es ist also eine andere als die Performance-Angst, mit der ich mich halbwegs sicher fühle. Ich bin aber nicht allein mit unserem Finanzproblem, irgendwie finden wir immer wieder eine Lösung.
Vor HIV habe ich keine (oder nur wenig) Angst. Ich weiß sehr gut, dass manche mich auf den Apps blockieren, weil ich offen meinen positiven Status mitteile. Das hat mich schon früher traurig gemacht. Aber ich folge den Richtlinien, und ich bin wissenschaftlich bewiesen nicht ansteckend.
Ein paar Tage später schrieb mir ein anderer junger Mann an. Er fragte, ob ich POZ sei. Sich als POZ zu outen kann für einen HIV-Positiven eine lebensbejahende Befreiungsaktion von der Stigmatisierung der sexuellen Krankheit sein. Es kann aber auch mit einer Faszination der toxischen Ansteckung verbunden sein.
Pozzen oder Pozzing ist die absichtliche Serokonversion (anstecken mit Virus) HIV-negativer Personen durch kondomlosen Sex mit HIV-positiven Personen. Es spielt sich am meisten als Web-Fantasie bei HIV-negativen aus.
Bei diesem jungen Mann ging es um das letztere. Es würde ihn geil machen. Mich aber nicht. Manchmal begegnen mir solche Typen, meine Antwort ist immer sofort abzulehnen. Ich musste ihn nicht blockieren, das hat er danach für mich erledigt.
Weder schäme ich mich, noch bin ich stolz auf meinen HIV-Status. Ich bedaure ihn nicht, ich bete ihn nicht an. Es ist einfach so.
Vielleicht habe ich Mitgefühl angesichts der menschlichen Zerbrechlichkeit aus entwickelt, das sogar sexuell attraktiv sein kann. Es gibt jedenfalls viele Leute, die damit gut umgehen.
Die, die es nicht können, sollten auch nicht mit mir intim verkehren.
So wie beim Singen habe ich mit meinem HIV-Status viele Jahre geübt, und ich fühle heutzutage generell nur ein Sausen von Melancholie oder Irritation, wenn mir solche Situationen begegnen.
In der Nacht nach dem letzten Austausch schlief ich bis 10.30 Uhr am folgenden Morgen, was nur 1–2-mal im Jahr passiert. Vielleicht hatte es mir gut getan solidarisch zu mir selbst zu stehen?
Immer wenn sich eine neue Katastrophe anbahnt, können wir sicher sein, dass sich auch die Angst und die dunkelsten Zwänge einstellen. Ob Krieg, Finanzkrise oder eine neue Pandemie. Sie sind sichere Begleiter.
In meinen bald 40 Jahren als sexuell aktiver, schwuler Mann waren die ersten 15 Jahre von Todesangst vor AIDS überschattet. Vor 10 bis 15 Jahren war Hepatitis C stark verbreitet und erregte mit der sehr unangenehmen Interferon-Therapie viel Furcht und ablehnende Reaktionen unter sexuell aktiven, schwulen Männern. Letztes Jahr führten die Affenpocken zu neuen, scheinbar unkontrollierbaren Angst-Impulsen.
Die Wissenschaft lehrt uns, dass das Angst-Zentrum im Hypothalamus sitzt, dem ReptilGehirn des Menschen. Sie ist viel älter als das logische Denken und reagiert bekanntermaßen nur begrenzt auf Fakten und nachweisbare Tatsachen.
Vermutlich wohnen unsere dunklen Zwänge in einem Raum nebenan. Mit Durchgangstür verbunden.
Wir können üben, mit der Angst umzugehen. Die persönliche Hölle unserer dunklen Zwänge ist keine Endstation unserer Ausflüge im Land der Triebe. Sie kann ein Punkt der radikalen Selbstakzeptanz für die weitere Reise sein.
Auch wenn die Ängste des ersten jungen Mannes nichts mit dem Hier und Jetzt zu tun haben, sind sie real. Was den dunklen Zwängen des anderen jungen Mannes angeht. Sie haben nichts mit mir zu tun, wenn ich nicht entscheide in den Fantasien teilzunehmen. Übrigens kann ich wie oben erwähnt keine Viren weitergeben.
Mein schöner Schwanz ist keine Waffe der Massenvernichtung, in meinem sensiblen Arsch gibt es kein Lager von giftigem Abfall. Auch sind sie keine Instrumente des Welt-Friedens. Ich habe ausreichend Temperament und Leidenschaft. Aber ich setze sie am liebsten für geteilte Freuden ein.
Ich hoffe für die jungen Männer, dass sie fleißig üben und sich gute, erfüllende Sexualleben erschaffen.
Die amerikanische buddhistische Nonne und Schriftstellerin Pema Chödrön schreibt in ihrem Buch „Geh an die Orte, die du fürchtest“:
„Wir können zulassen, dass die Umstände unseres Lebens uns verhärten, so dass wir zunehmend nachtragend und ängstlich werden, oder wir können zulassen, dass sie uns weicher machen und uns freundlicher und offener für das machen, was uns Angst macht. Wir haben immer diese Wahl.“
In diesem Sinne wollen wir wieder dieses Jahr den Welt-AIDS-Tag mit einem schönen Konzert feiern. Wir bemühen uns noch einmal, weicher und freundlicher zu werden.
Jeder ist willkommen!
Mads Elung-Jensen, Berlin 30. Oktober 2023
Wir freuen uns sehr über jede Unterstützung unserer Arbeit. Hier kannst du direkt spenden:
https://www.betterplace.org/de/projects/126317
Nyt fra sengekanten – World AIDS Day 2023
Nyt fra sengekanten
Om lammende angst og dunkle drifter
I den forløbne uge skrev to unge mænd uafhængigt af hinanden til mig på en dating-app. Det handlede om HIV. Den første spurgte mig høfligt om jeg var positiv. På appen kan man angive sin HIV-status. Hos mig står der positiv med umålelig virusmængde. Det kostede mig altså ikke noget at sige ja til hans spørgsmål.
Om jeg ikke var bange, spurgte han videre.
Nu er min HIV-diagnose over 25 år gammel. Jeg tager en pille om dagen, har ingen bivirkninger. I mandags var jeg hos lægen, alle mine tal er gode. Jeg sagde til den unge mand, at jeg ikke har været bange i lang tid.
Førhen var det anderledes.
Han spurgte så, hvordan man kan vide om en fyr er HIV-positiv, hvis han ikke fortæller det selv. Han havde været sammen med en, og nu var han bange. Jeg sagde til ham, det kan du ikke vide. Men det er meget vanskeligere i dag at blive smittet med HIV. Jeg rådede til at gå til lægen og tage en test. At undersøge smittevejene. HIV kan (næsten) kun overføres gennem sæd eller blod.
Gode praktiske råd.
Han fortalte så, at han havde kysset med en fyr, altså uden analsex. Jeg sagde til ham, at det så var meget usandsynligt at han havde fået HIV af det.
Hans angst kunne jeg dog ikke tage fra ham.
Natten efter vågnede jeg pludselig op og måtte lave nogle angst-øvelser. Selvom jeg for længst ikke mærker angst for HIV, bor der angst i mig. Gammel angst, evig angst, ny angst.
For hvad? Som sanger møder jeg altid angsten, før jeg skal på scenen. Jeg kender angsten, forventer at den kommer, jeg ved hvordan jeg omgås den. Jeg kan endda bruge den til at finde min fokus før en koncert.
Som formand for vores forening Songs of Life i Berlin er jeg til stadighed bange for at vi ikke finder finansiering til vores koncerter. Jeg er ikke nogen finansekspert, så det er anderledes end performanceangsten, hvor jeg føler mig rimelig sikker. Men jeg ikke alene med finansieringsproblemerne, på en eller anden måde finder vi altid en løsning.
Jeg er heller ikke (næsten ikke) bange for HIV. Jeg ved udmærket godt at der er nogle der blokerer mig på appsene, når jeg åbent angiver min status. Tidligere gjorde det mig helt sikkert ked af det. Men jeg følger retningslinjerne, og jeg er videnskabeligt bevist ikke i stand til at smitte med virussen.
Et par dage senere skrev en anden ung mand til mig. Han spurgte om jeg var POZ. At oute sig som POZ kan være en livsbekræftende befrielsesaktion fra stigmatiseringen af den seksuelle sygdom. Det kan også være forbundet med en fascination af den toksiske smitte.
At blive pozzet er en tilsigtet serokonversion (smitte med virus) af HIV-negative personer gennem kondomfri sex med HIV-positive personer. Det udspilles mest som internet-fantasi hos HIV-negative.
Det var tilfældet hos denne unge mand. Det ville ophidse ham. Men ikke mig. Jeg konfronteres af og til med sådan nogle personer, mit svar er altid at sige fra med det samme. Jeg behøvede dog ikke at blokere ham, det klarede han for mig.
Jeg hverken skammer mig eller er stolt af min status. Jeg beklager den ikke, jeg tilbeder den ikke. Det er bare sådan.
Måske har jeg endda udviklet noget medfølelse for den menneskelige skrøbelighed, der også kan været sexet? I hvert fald er der mange mennesker, der omgås HIV-situationen uden problemer. De som ikke kan det, skal heller være sammen med mig intimt.
Ligesom med sangens udfordringer har jeg haft mange år til at øve mig med at leve godt med HIV. Når jeg oplever en afvisende situation, føler jeg generelt kun en let melankolsk eller irritabel brise.
Natten efter denne udveksling sov jeg indtil kl. 10.30 næste dag. Det sker måske 1-2 gange om året. Måske gjorde det mig godt at markere mig solidarisk med mig selv?
Hver gang en ny katastrofe melder sin ankomst, kan vi være sikre på at angsten og de mørkeste drifter også dukker op. Om det er krig, finanskrise eller en ny pandemi. De er sikre ledsagere.
I mine snart 40 år som seksuelt aktiv bøsse var de første 15 år overskygget af AIDS-dødsangst. For 10-15 år siden var hepatitis C stærkt udbredt og vakte med sin meget ubehagelige interferon-behandling angst og afvisende reaktioner hos mænd der havde sex med mænd. Sidste år oplevede vi nye tilsyneladende ukontrollerbare angst-impulser med abekopperne.
Videnskaben lærer os at angstcentret sidder i hypotalamus, i menneskets reptilhjerne. Det er ældre end den logiske tænkning og reagerer som bekendt kun i begrænset omfang på fakta og videnskabelige kendsgerninger.
Formodentlig bor de dunkle drifter i et rum ved siden af. Med gennemgangsdør.
Vi kan øve os i at omgås angsten. Vores personlige tvangstankers helvede er ikke endestationen på vores udflugter i drifternes land. De kan være et punkt til radikal selvaccept for den videre rejse.
Selvom den første unge mand fra appens angst måske ikke er rimelig, er den reel. Hvad den anden unge mands dunkle fantasier angår, har de ikke noget med mig at gøre, hvis jeg ikke vælger at deltage i dem. I øvrigt kan jeg som nævnt ovenfor ikke videregive virus.
Min smukke pik er ikke et masseødelæggelsesvåben, i min følsomme røv er der ikke noget skjult lager af giftigt affald. De er heller ikke instrumenter for verdensfreden. Jeg har masser af temperament og lidenskab. Men jeg sætter dem helst ind til fælles glæde.
Jeg håber for de unge mænd, at de vil øve flittigt og skabe sig gode og tilfredsstillende seksualliv.
Den amerikanske buddhistiske nonne Pema Chödrön skriver i sin bog ”The Places That Scare You”:
”Vi kan lade omstændighederne i vores liv hærde os, så vi bliver mere og mere vrede og bange, eller vi kan lade dem blødgøre os og gøre os mere venlige og mere åbne over for det, der skræmmer os. Vi har altid dette valg.“
I denne ånd laver vi igen i år i Berlin en smuk World AIDS Day koncert. Vi vil igen bestræbe os på at blive blødere og venligere.
Alle er velkomne!
Abendempfindiung 2023
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Goldvögel!
Songs of Life e.V. freut sich sehr, Sie zur 7. Saison der Abendempfindungs-Sommerkonzertserie zum Trost in Trauer mit dem Ensemble „Die Goldvögel“ einzuladen.
Wie in den vorigen Jahren arbeiten wir in schöner Kooperation mit dem Friedhofsverband Berlin Stadtmitte zusammen, die uns die wunderbaren Räumlichkeiten des Friedhof Friedrichswerder in der Bergmannstraße in Berlin-Kreuzberg zur Verfügung stellen.
Hier können Sie bei gutem Wetter entspannt die schöne Musik im Freien genießen. Die Vögel zwitschern mit. Bei Regen machen wir die Konzerte in der Kapelle. Bis jetzt war das nur selten notwendig.
Unterstützen Sie Songs of Life e.V.
Wie Sie wissen, haben wir einen gemeinnützigen Verein, Songs of Life e.V., als Plattform für unsere Konzertprojekte zur Unterstützung für Menschen in schwierigen Lebenssituation.
Ihre Unterstützung ist von großer Bedeutung.
Ich lade Sie herzlich ein, unsere Webseite www.songsoflife.de zu besuchen. Wir würden uns über Ihre Mitgliederschaft freuen, es kostet 50 Euro im Jahr. Auch bedanken wir uns über jegliche andere Art von Unterstützung. Natürlich stellen wir eine Spendenbescheinigung aus.
Songs of Life e.V.
Berliner Sparkasse
IBAN DE76100500000191124770
PayPal: songsoflife@gmx.de
Musik von unseren Herzen
Dieses Jahr stellen wir Musik vor, die für uns MusikerInnen selbst eine besondere Bedeutung haben.
Die Goldvögel bestehen aus zwei Argentiniern, den Sängern Rolando Guy und Daniel Wendler, zwei Amerikanern, der Sängerin Sarai Cole und dem Pianisten Matt Long, zwei Israelis, dem Gitarristen Guy Woodcock und dem Pianisten Tal Balshai. Selbst komme ich ja von Dänemark.
Dieses Jahr haben wir Musik aus unseren eigenen Heimatländern ausgesucht, beziehungsweise Musik, die uns besonders am Herzen liegt.
Hochtalentierte Gastmusiker
Um die Musik richtig schwingen zu lassen, haben wir unser Ensemble mit vier begabten Musikern erweitert.
Wir werden von dem argentinischen Bandoneonisten Tómas Diaz, vom brasilianischen Gitarristen Victor Santana und von zwei jungen dänischen Talenten, die an der Jazz-Institute Berlin studieren, dem Trompeteten Paolo de Jesus Maido und dem Gitarristen Carlo Dayyani Guldborg glänzend ergänzt.
Sonntag, der 9. Juli um 17 Uhr – Los pájaros perdidos – Argentinische Tangos
So laden wir beim ersten Konzert, am 9. Juli, zu einem Tango-Konzert ein. Tómas Diaz hat für unser Ensemble eine Reihe von beliebten argentinischen Tangos arrangiert. Feurig und melancholisch, lustig und introvertiert, alle menschlichen Gefühle werden in den Tango gespiegelt.
Das Konzert nennen wir Los pájaros perdidos – Die verlorenen Vögel – nach dem schönen Tango des Tango-Meisters Astor Piazzolla. Es singen Rolando Guy, Daniel Wendler und ich, es spielen Tomas Diaz, Guy Woodcock und Matt Long.
Wir haben sehr lange ein Tangoprogramm vorstellen wollen, und wir freuen uns sehr, dass wir dieses Jahr endlich ein ganzes Tango-Konzert aufführen können.
Sonntag, der 30. Juli um 17 Uhr – Franz Schubert – Die schöne Müllerin
Franz Schubert stammt wohl nicht direkt aus Dänemark. Jedoch haben seine wunderbaren Lieder mich in meinem ganzen Sängerleben begleitet, dass ich mir gar nicht ein Leben ohne sie vorstellen kann.
Als unser Gitarrist Guy Woodcock ein Schubert-Programm vorgeschlagen hat, habe ich sofort an Die schöne Müllerin gedacht. Ich habe schon 1988 als Student in Kopenhagen zum ersten Mal den Liederkreis gesungen, und ich freue mich ganz besonders, dass wir die Lieder mit Victor Santana für Sie spielen werden.
Victor und Guy haben die Lieder des liebenden und leidenden jungen Müllers speziell für dieses Konzert für zwei Gitarren arrangiert.
Sonntag, der 3. September um 17 Uhr – Motherless Child – Amerikanische Spirituals
Das Spiritual Motherless Child hörten Sie schon früher bei unseren Konzerten, klangschön und zutiefst berührend von Sarai Cole gesungen.
Dieses Jahr setzt Sarai ein ganzes Spiritual-Programm zusammen. Rolando Guy und Daniel Wendler singen mit ihr, Matt Long begleitet und hat für das Konzert die Lieder neu arrangiert.
Die Spirituals sind zugleich voller Leiden und Hoffnung gefüllt, und wir freuen uns sehr mit Sarai Cole eine vornehme Botschafterin des Trostes der Spirituals zu haben.
Sonntag, der 24. September um 17 Uhr – Die Flüchtenden – Lieder von jüdischen Komponisten, die aus Berlin fliehen mussten
Letztes Jahr stellten Tal Balshai und ich ein Programm von Liedern von jüdischen Komponisten, die aus Berlin fliehen mussten, zusammen. Wir fanden das Konzert so ausdrucksstark, dass wir es dieses Jahr für Jazz-Trio erarbeitet haben und später auch in Kabarett-Form weiter aufführen werden.
Dieses Jahr ist für uns Dänen besonders, denn wir können am 1. Oktober den 80. Jahrestag der Errettung der dänischen Juden feiern. Als einziges besetztes Land im 2. Weltkrieg gelang es mit Hilfe von der zivilen dänischen Bevölkerung fast allen dänischen Juden nach Schweden zu fliehen.
Wir spielen Lieder von Kurt Weill, Hanns Eisler, Werner Richard Heymann, Friedrich Hollaender, Werner Schwarz, Hanns May, Mischa Spoliansky und Paul Abraham.
Mit uns spielen zwei „Goldvöglein“ die begabten dänischen Jazzstudenten, Paolo de Jesus Maido und Carlo Dayyaini Guldborg. Tal Balshai hat die Lieder für uns arrangiert.
Herzlich willkommen!
Ihr Mads Elung-Jensen
Vorsitzender Songs of Life e.V.
Songs of Life e.V. in Kooperation mit dem Friedhofsverband Berlin Stadtmitte
Die Goldvögel
Abendempfindung 2023 – 7. Saison
Vier Konzerte zum Trost in Trauer
Friedrichswerderscher Friedhof
Bergmannstraße 42-44
10609 Berlin-Kreuzberg
Sonntag, der 9. Juli um 17 Uhr
Los pájaros perdidos – Die verlorenen Vögel
Argentinische Tangos
Sonntag, der 30. Juli um 17 Uhr
Franz Schubert – Die schöne Müllerin
Sonntag, der 3. September um 17 Uhr
Motherless Child
Amerikanische Spirituals
Sonntag, der 24. September um 17 Uhr
Ich hab‘ kein Heimatland
Lieder von jüdischen Komponisten, die aus Berlin fliehen mussten
Die Goldvögel
Sarai Cole, Sopran
Rolando Guy, Tenor
Mads Elung-Jensen, Tenor
Daniel Wendler, Bariton
Guy Woodcock, Gitarre
Matt Long, Klavier und Arrangements
Tal Balshai, Klavier und Arrangements
Gäste
Tómas Diaz, Bandoneon und Arrangements
Victor Santana, Gitarre und Arrangements
Paolo de Jesus Maido, Jazztrompete
Carlo Dayyaini Guldborg, Jazzgitarre
Leitung
Mads Elung-Jensen
Eintritt frei – Um eine Spende für die Musiker:Innen wird gebeten
Konzerte 2023
Unten hier finden Sie die Programme für zweites Halbjahre 2023, vier Konzerte zum Trost in Trauer vom die Goldvögel. Die Konzerte finden statt wie immer am Friedrichswerderscher Friedhof in Bergmannstrasse 42-44, 10609 Berlin-Kreuzberg.
Abendempfindung 2023 – 7. Saison
Vier Konzerte zum Trost in Trauer
Friedrichswerderscher Friedhof
Bergmannstraße 42-44
10609 Berlin-Kreuzberg
Sonntag, der 9. Juli um 17 Uhr
Los pájaros perdidos
Argentinische Tangos
Sonntag, der 30. Juli um 17 Uhr
Franz Schubert – Die schöne Müllerin
Sonntag, der 3. September um 17 Uhr
Motherless Child
Amerikanische Spirituals
Sonntag, der 24. September um 17 Uhr
Ich hab‘ kein Heimatland
Lieder von jüdischen Komponisten, die aus Berlin fliehen mussten
Die Goldvögel
Sarai Cole, Sopran
Rolando Guy, Tenor
Mads Elung-Jensen, Tenor
Daniel Wendler, Bariton
Guy Woodcock, Gitarre
Matt Long, Klavier und Arrangements
Tal Balshai, Klavier und Arrangements
Gäste
Tómas Diaz, Bandoneon und Arrangements
Victor Santana, Gitarre und Arrangements
Paolo de Jesus Maido, Jazztrompete
Carlo Dayyaini Guldborg, Jazzgitarre
Leitung
Mads Elung-Jensen
Eintritt frei – Um eine Spende für die Musiker:Innen wird gebeten
Songs of Life e.V.
Berliner Sparkasse
IBAN DE76100500000191124770
PayPal: songsoflife@gmx.de
Friedhof Friedrichswerder
Bergmannstrasse 42-44, 10961 Berlin-Kreuzberg
Eintritt frei
Enivrez-vous – Berus jer!
En berusende fransk-dansk poetisk koncert
Den franske Ambassade, Palais Thott, Kongens Nytorv 4, 1050 København K
Torsdag den 23. februar 2023 kl 16.30
LiteraturHaus, Møllegade 7, 2200 København N
Lørdag den 25. februar 2023 kl. 19
Mads Elung-Jensen, tenor
Gad Kadosh, klaver
Tore Leifer, moderation
Nye værker af :
Peter Bruun
Niels Rosing-Schow
Michel Petroussian
Enivrez-vous – Berus jer!
”Man bør altid være beruset. Alting beror på det; det er den eneste opgave. For ikke at mærke tidens skrækkelige byrde, der knuser jeres skuldre og knuger jer til jorden, må I beruse jer uden ophør.”
Sådan skrev den franske digter Charles Baudelaire i sit digt ”Enivrez-vour” – Berus jer! 1864 og fortsætter
”Men i hvad? I vin, i poesi, i dyd – som I vil. Men berus jer.“
Sangeren Mads Elung-Jensen har sammen DR-Programvært Tore Leifer og komponisten Peter Bruun taget denne opgave op.
De har sat et program sammen med danske og franske værker om beruselse, ekstase og undergang i drifternes vold med hele tre uropførelser.
Den danske komponist Niels Rosing-Schow har komponeret et løssluppent drama til Baudelaires ”Enivrez-vous” til Mads og hans israelsk-franske pianist Gad Kadosh. Den franske komponist Michel Petroussian har komponeret to sange til ”Erotiske digte” af Emil Aarestrup, og Peter Bruun har skrevet to erotiske/seksuelle sange ”Fransk visit” til digte af Mads på fransk.
Mellem de ny værker kan vi også glæde os til to sensuelle Baudelaire-sange af den fine 100-års jubilar Poul Rovsing Olsen.
Vi skal også nyde sensuelle franske sange af Gabriel Fauré og Henri Duparc og sidst men ikke mindst Peter Heises undergangscyklus ”Farlige drømme” til digte af Holger Drachmann.
Alle værkerne introduceres kyndigt at Tore Leifer, som for sine fortjenester for fransk kultur i Danmark har modtaget den fine franske orden ”Chevalier des ordres et des lettres”.
Enivrez-vous præsenteres torsdag den 23. februar for et for størstedelen inviteret publikum på den franske ambassade i København og lørdag den 25. februar ved en offentlig koncert i LiteraturHaus på Nørrebro.
Franz Schuberts “Die schöne Müllerin”
„Mit einem Herzen voller unendlicher Liebe für diejenigen, die mich verachteten, wanderte ich weit weg. Viele, viele Jahre lang sang ich Lieder. Jedes Mal, wenn ich versuchte, von der Liebe zu singen, verwandelte es sich in Schmerz. Und wieder, als ich versuchte über den Schmerz zu singen, wurde daraus Liebe.“ Franz Schubert 1822
Ein Leben mit „Die schöne Müllerin“
1986 war ich 20 Jahre alt und hatte mich entschieden, mich für die Gesangsklasse der Königlichen dänischen Musikhochschule in Kopenhagen zu bewerben. Ich besuchte eine Professorin von der Musikhochschule, Kirsten Hermansen, um mit ihr das Vorsingen zu vorbereiten. Sie gab mir sechs Gesangs-Stücke zum Üben und meinte, dass ich 18 Monate gebrauchen würde, bevor ich so weit wäre, dass ich mich vorstellen könnte.
Ich übte fleißig, aber konnte mir gar nicht mit 6 Stücken genügen. So insgeheim lernte ich auch Franz Schuberts Liederzykeln, Die schöne Müllerin, Die Winterreise und Schwanengesang, Schumanns Dichterliebe und Liederkreis Op. 39, so wie eine Menge andere schöne Werke.
Besonders Die schöne Müllerin, mit dem jungen freudigen Müller, der einem Bach folgt, er kommt zu einer Mühle, verliebt sich ungestüm in die Müllertochter, hofft auf die Liebe, wird furchtbar enttäuscht, als sie den Jäger sieht, und der sich am Ende mit gebrochenem Herz in dem lieben Bach ertrinkt, sprach direkt zu mir.
Mein Vorsingen in 1987 war erfolgreich, und ich durfte später im Jahr das Gesangsstudium anfangen. Schon am Jahr danach, ergab sich eine Möglichkeit, die ganze schöne Müllerin im Konzert zu singen.
Die Konzertpianistin Therese Koppel nahm mich unter ihren Flügeln, übte fast ein ganzes Jahr jede Woche mit mir. Ich lernte nicht nur die zwanzig Lieder nach außen und nach innen, sondern auch die Freude des gemeinsamen Musizierens kennen, einen Impuls zu empfangen, darauf zu reagieren und ihn zurückzuschicken. Auch lernte ich, wie man ein großes Werk Struktur gibt, wie man die Konzentration hält.
Das Konzert war ein sehr schönes Erlebnis. Später habe ich mit dem wunderbaren Tenor Ernst Haefliger die Lieder intensiv durchgearbeitet, und über die Jahre ist Die schöne Müllerin zusammen mit Die Winterreise, wohl das Werk, das ich am meisten im Konzert gesungen habe, und das meinem Herzen am Nächsten liegt.
Als unser Goldvögel-Gitarrist Guy Woodcock vorgeschlagen hat, dass wir für die Abendempfindungs-Konzertserie ein gemeinsames Schubert-Konzert machten, habe ich sofort an Die schöne Müllerin gedacht.
Zusammen mit dem Gitarristen Victor Santana hat Guy Woodcock die Klavierstimme für zwei Gitarren arrangiert. Nicht jeder hatte ein Klavier zu Schuberts Zeit, aber fast ein jeder eine Gitarre. Franz Schubert spielte selbst auch die Gitarre und arrangierte viele seiner Lieder für das schöne Instrument.
Inzwischen sind 10 Jahre verlaufen, seit ich zum letzten Mal das schöne Müllerin-Universum besuchte, ich habe die Lieder noch nie mit Gitarren-Begleitung gesungen, ich freue mich und bin sehr gespannt.
Franz Schubert
Franz Schubert wurde 1797 in Wien geboren und starb dort 1828 im Alter von 31 Jahren. Sein Vater war Lehrer und Musiker, und Schubert zeigte schon früh Anzeichen einer besonderen musikalischen Begabung.
Er sang, spielte Klavier, Violine und Bratsche, im Streichquartett mit seinen Brüdern und seinem Vater und begann schon früh, eigene Werke zu komponieren.
Franz Schubert hatte ein komplexes Wesen, er war ein depressiver Einsiedler, der gleichzeitig von einem engen Freundeskreis hochgeschätzt wurde.
Er war ätherisch und überempfindlich und hatte im Allgemeinen eine melancholische Stimme, die sich gelegentlich mit sehr guter Laune abwechselte. Er hatte eine sehr poetische Veranlagung, neigte aber auch dazu, mit oppositionellen politischen Kreisen zu tun zu haben, und entging nur knapp der Verhaftung bei einer Razzia der Dissidentenvereinigung im Jahr 1826.
Seine Freunde nannten ihn liebevoll Schwammerl, kleiner Pilz, eine Anspielung auf seine sehr geringe Körpergröße (1,50 m) und auch auf seine Fähigkeit, enorme Mengen Alkohol zu konsumieren.
Vielleicht war er ein Schürzenjäger, vielleicht war er tatsächlich schwul.
Sicher ist jedenfalls, dass er wahrscheinlich 1822 an Syphilis erkrankte und nach einer Behandlung mit giftigem Quecksilber unter schwerer Migräne und vielen anderen gesundheitlichen Problemen litt.
Im November 1828 erkrankte er schwer und starb nach einigen Wochen Bettruhe, vielleicht an Typhus, vielleicht an Syphilis im 3. Stadium.
Schuberts Kompositionsdrang war enorm. Ohne jemals eine feste Anstellung als Komponist zu haben oder Aufträge zu erhalten, schrieb er in Eigenregie über 1.500 Werke, darunter über 600 Lieder, Lieder mit Klavierbegleitung.
Im Jahr 1815, seinem produktivsten Jahr, schrieb er neben einer vollständigen Symphonie und neun Kirchenwerken nicht weniger als 140 Lieder, wobei er manchmal acht Lieder pro Tag komponierte. Aus diesem Jahr stammen die Meisterwerke „Erlkönig“ und „Gretchen am Spinnrade“ nach Gedichten Goethes.
Zu seinen Lebzeiten kam Schubert in der Welt nicht weit. Erst 1828 gab Schubert mit einem kompletten Konzert mit eigenen Werken in Wien sein eigentliches Debüt als Komponist. Im Gegenzug wurde er posthum als einer der größten klassischen Komponisten aller Zeiten geliebt und respektiert.
1823 schrieb Schubert „Die schöne Müllerin“, ein Werk mit 20 Liedern nach Gedichten des Zeitgenossen Wilhelm Müller. Es ist der erste Liederzyklus der Musikgeschichte. 1827 schrieb Schubert mit „Winterreise“ einen weiteren Liederzyklus und wiederum auf Gedichte von Müller. Nach Schuberts Tod wurden 14 zurückgelassene Lieder nach Gedichten von Ludwig Rellstab, Heinrich Heine und Johann Gabriel Seidl gemeinsam unter dem Titel „Schwanengesang“ veröffentlicht. Die 14 Lieder gelten allgemein als dritter Liederzyklus und werden sehr oft zusammen aufgeführt.
Diese ersten Werke der Gattung Lied-Zyklus gehören auch zu den umfangreichsten Werken der Gattung Lied überhaupt. Schubert hatte eine besondere Fähigkeit, sensible Süße und Traurigkeit musikalisch zu beschreiben, gleichzeitig sind viele der Lieder in Winterreise und Schwanengesang auch in ihrer Form und Harmonie haarsträubend avantgardistisch.
Wilhelm Müller
Wilhelm Müller wurde 1794 in Dessau in Sachsen-Anhalt geboren und starb 1827, nachdem er an Keuchhusten und einem Herzinfarkt am selben Ort gelitten hatte.
Müller kam etwas weiter als Schubert, er war Leutnant der preußischen Armee in den Napoleonischen Kriegen, er studierte in Berlin und war Teil eines literarischen Salons, an dem auch Achim von Arnem, Clemens Brentano und Ludwig Tieck teilnahmen. Er war auch mit dem Komponisten Carl Maria von Weber befreundet. Müller war politisch sehr engagiert und veröffentlichte unter anderem Gedichte in der verbotenen Zeitschrift Urania. Durch den illegalen Kauf der Zeitschrift lernte Schubert erstmals Müllers Winterreise-Gedicht kennen. Eine Spezialität Müllers war das politische Volkslied, er engagierte sich besonders im griechischen Freiheitskampf und wurde im Volksmund „Griechen-Müller“ genannt.
Er veröffentlichte zwei Gedichtbände mit dem Titel „Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden en Waldhornisten“. Die Lieder aus „Die schöne Müllerin“ stammen aus dem ersten Band von 1821 und die Lieder aus „Winterreise“ aus dem zweiten Band von 1824.
Obwohl Müllers Gedichte von vielen bedeutenden Komponisten vertont wurden, neben Schubert u.a. von Brahms, Meyerbeer, Max Reger und Louis Spohr war die Nachwelt nicht so freundlich zu seinen Gedichten, die oft als mittelmäßig und sentimental gelten.
Dieselbe Nachwelt, die Schuberts Lieder als die großartigsten überhaupt ansieht, stellt jedoch fast einhellig fest, dass sie sich keine passenderen Gedichte für Schuberts Genie vorstellen kann. Es regt zum Nachdenken an. Wahrscheinlich hat Müller Schuberts Lieder zu seinen Gedichten nie gehört.
Bundespräsidialamt verleiht Mads Elung-Jensen Auszeichnung
Mit einem Schreiben vom 20. Juni 2023 hat das Bundespräsidialamt Mads Elung-Jensen als Anerkennung für seine künstlerische Leistung ein lebenslanges Stipendium von 10.000 Euro pro Jahr bewilligt.
Der Tenor aus Dänemark studierte an der Königlichen Dänischen Musikhochschule in Kopenhagen und in der Schweiz bei dem Altmeister Ernst Haefliger. Er wohnt seit 2009 in Berlin-Schöneberg. Hier leitet er das Ensemble „Die Goldvögel“ und ist Vorsitzender von dem gemeinnützigen Verein „Songs of Life“. Er ist Autor von zahlreichen Kabaretts.
Seit 2017 organisiert Mads Elung-Jensen in Kooperation mit dem Friedhofsverband Berlin Stadtmitte die Sommer-Konzertserie „Abendempfindung“ zum Trost in Trauer in dem Friedhof Friedrichswerder in Berlin-Kreuzberg. Die 7. Saison fängt am 9. Juli 2023 mit einem Tango-Konzert am.
Seit 2023 organisiert Mads Elung-Jensen mit Songs of Life e.V. auch die Queer-Konzertreihe in der Zwölf-Apostel-Kirche in Berlin-Schöneberg.
Mads Elung-Jensen wechselt in seinem künstlerischen Schaffen zwischen tiefsinniger Trauerunterstützung und leichtsinniger Unterhaltung. Auch in seinen Kabaretts behandelt mit seinem eleganten Gespür von Humor schwierige existentielle Themen, besonders in Bezug auf sexuelle, geschlechtliche, religiöse oder nationale Minderheiten.
„Ich bin sehr dankbar und glücklich, erstmal natürlich für die Anerkennung meiner Arbeit aber absolut auch für den Unterschied, den diese Hilfe für mein tägliches Leben machen wird.“ so Mads Elung-Jensen.
Lesen Sie „Der Storytellerder Musik“ von Tore Leifer
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Der professionelle Patient
1998 bekam ich nach längerer Krankheit einen positiven HIV-Test von meinem Hautarzt. Ich wurde ins Kopenhagener Rigshospitalet (Reichskrankenhaus) eingeliefert. Die Labortests ergaben, dass ich das Virus wahrscheinlich schon seit etwa 12 bis 13 Jahren in meinem Blut hatte.
Mein Immunsystem war sehr geschwächt und wenn die Dreikombinationstherapie nicht 1996 entwickelt und in der HIV-Behandlung eingeführt worden wäre, würde ich heute nicht hier sitzen und diesen Artikel schreiben.
Aber ich bin da und ich tue es. HIV hat sich von einem sicheren Todesurteil zu einer chronischen Krankheit entwickelt, an der man nicht stirbt, sondern mit der man lebt. Oft gut.
In diesem Artikel möchte ich nicht feiern, sondern 25 Jahre als das beschreiben, was ich als „professionellen Patienten“ bezeichne.
Wenn ich den Begriff in diesem Artikel verwende, möchte ich dem sehr herausfordernden Lebensthema, wie man mit einer chronischen Krankheit lebt, eine nüchterne Dimension verleihen. Es gibt keine definierten Standards fürs Kranksein.
Ich habe selbst erlebt und beobachtet, dass es sehr ermüdend sein kann, gute Ratschläge zu erhalten, insbesondere Ratschläge, um die ich nicht gebeten habe. Andererseits kann es eine große Unterstützung sein, zu lesen, was andere gemacht haben, die Erfahrungen zu sortieren und das zu verwenden, was zur eigenen Situation passt.
Hier sind meine Beobachtungen und Erfahrungen. Sie sind mit Liebe und Mitgefühl geschrieben. Mitgefühl – das viel tiefer als Mitleid ist – mit sich selbst, mit der eigenen Situation und der anderer ist eine der größten Chancen und Gaben, die man in einem schwierigen Prozess finden kann.
Es lohnt sich sehr, all die Paraden und Verteidigungsmaßnahmen zu durchleuchten, die wir aufgebaut haben, um den fragilen Ort zu schützen, an dem das Mitgefühl in uns wohnt.
Es ist völlig normal, krank zu sein
Es gibt viele drängende Fragen in einer Situation, die neu und unüberschaubar ist. Es gibt viele unterschiedliche Weisen, mit der Diagnose einer längeren Krankheit konfrontiert zu werden.
Wir alle werden alt, wir alle werden alle krank, wir alle müssen eines Tages sterben.
Es ist sozusagen völlig normal, krank zu sein. Es ist ein normaler Lebensverlauf, ein abhängiges Kind und daraufhin ein unabhängiger Erwachsener zu sein und von hier aus wieder schwach und abhängig zu werden. Oftmals lieben wir die Zerbrechlichkeit von Kindern und alten Menschen am meisten.
Es klingt einfach, ist aber dennoch sehr schwierig zu handhaben. Insbesondere ist es schwierig, unsere eigene Schwäche zu lieben.
Wir sind von Natur aus nicht gelassen und nicht in der Lage, den Verlauf unseres Lebens aus der Helikopterperspektive zu überblicken.
Es tut weh, wir haben Angst, wir haben keine Kontrolle über die Situation. Unser Selbstverständnis wird oft in Bezug auf alles definiert, was wir im Leben „schaffen“ können. Jetzt müssen wir es schaffen, damit zu leben, dass wir nicht die Kontrolle über die Dinge haben.
Vom Überleben zum Leben gelangen
Wenn alles im Chaos versinkt, ist es sehr praktisch, eine Überlebensstrategie zu entwickeln. Was brauchst du, was kannst du sein lassen?
Du musst zu essen und zu trinken haben. Medizin für deine Krankheit. Bis zu einem gewissen Grad menschlichen Kontakt. Ruhe und Sauberkeit. Lass den Rest sich selbst erledigen.
Beobachte dich selbst. Wie reagierst du spontan?
Verschließt du dich wie ein verwundetes Tier und sprichst du mit niemandem? Schreist und weinst du, bist du wütend und kannst nichts und niemanden ertragen? Gibst du auf und hast das Gefühl, dass dir nichts mehr helfen kann und alle dich im Stich gelassen haben? Entwickelst du viele wilde Pläne, um dich besser zu fühlen? Brauchst du Menschen um dich herum? Möchtest du lieber auf dich selbst aufpassen?
Alle Reaktionen sind natürlich und menschlich. Deine spontane Reaktion ist möglicherweise nicht die einzige Lösung für diese Situation. Es ist auch nicht sicher, ob die Lösung, die du beim letzten Mal hattest, als alles schief gelaufen ist, für das nächste Mal geeignet ist.
Wenn du nie schreist und weinst, versuch es einfach mal. Das kann enorm befreiend sein. Wenn du dich ständig beschwerst, versuche, einen inneren Kern der Ruhe zu finden. Er existiert. Selbst in den unmöglichsten Situationen.
Es ist eine wirklich schlechte Idee, dich direkt vom Krankenbett aus dazu aufzuraffen, mit einem anspruchsvollen Trainingsprogramm zu beginnen. Es bringt dir auch nichts, deine Schwächen zu hassen. Zigaretten und Alkohol können deine besten Freunde sein, während du dich von einer schwierigen Phase erholst.
Irgendwann ist der schlimmste Schock vorbei und du wirst beginnen, ein Leben mit den Einschränkungen einer chronischen Krankheit zu gestalten. Vom Überleben zum Leben überzugehen. Du bist deine Krankheit, aber du bist auch viel mehr als deine Krankheit. Jetzt kann es sehr gut sein, dich in aller Ruhe in Bewegung zu setzen und deine Ernährung anzuschauen.
Es ist ein schwieriger Weg vom Überleben zum Leben, aber unzählige Menschen sind ihn vor dir gegangen. Jeder hat das Recht auf ein gutes Leben. Vor allem du!
Ärzte und Krankenschwestern
Ein Arzt wird dir bei der Diagnose und Behandlung deiner Krankheit helfen. Es gibt Unterschiede zwischen Ärzten und auch Unterschiede in der Art und Weise, wie du auf verschiedene Ärzte reagierst. Aber sie alle haben eine lange medizinische Ausbildung hinter sich, sie kennen deine Krankheit und ihre Ratschläge basieren auf langjähriger Erfahrung und Forschung.
Vertraue ihnen. Wenn du dich in einer traumatischen Situation befindest, kannst du die Lage nicht durchschauen und der Rat des Arztes ist in 99 Prozent der Fälle viel besser als deine eigenen Impulse.
Wenn du eine Zeit lang mit deiner Krankheit gelebt hast, machst du auch selbst Erfahrungen. Manche Medikamente passen besser zu dir als andere.
Teile deine Erfahrungen mit dem Arzt. Manchmal hören sie zu. Manchmal kann eine zweite Meinung einzuholen die richtige Entscheidung sein. Nicht alle Ärzte kommen damit zurecht, aber damit müssen sie leben. Die Krankheit gehört dir, du hast deinen Körper nicht der Wissenschaft geschenkt.
Nicht alle Ärzte sind Seelsorger. Es ist toll, wenn sie ein gewisses Maß an Einfühlungsvermögen haben. Aber das ist nicht das, was der Arzt als erstes tun muss.
Die Krankenschwester ist für die tägliche Pflege und Betreuung, für die Gabe von Medikamenten und für viele andere Aufgaben zuständig. Eine gute Krankenschwester ist Gold wert. Während meiner Zeit als Patient am Rigshospitalet wechselte des Öfteren der Arzt. Ich hatte aber das Glück, eine hervorragende Krankenschwester zu haben, die mir in schwierigen Zeiten immer wieder eine große Stütze war.
Im Großen und Ganzen: Informiere den Arzt über deine Symptome und deine Reaktionen auf die medizinische Behandlung. Teile der Krankenschwester deine Sorgen mit. Sie sind da, um dir zu helfen.
Alternativtherapeuten – Gott und der Priester
Das Gesundheitssystem ist nicht für alles gut gerüstet. Es kann vorkommen, dass die medizinischen Behandlungen dir keine Fortschritte ermöglichen und du nicht gut mit deiner Krankheit zurechtkommst.
Vieles entsteht durch Gefühle wie Angst und Wut, Traurigkeit, Schuld und Scham, die zu Blockaden in deinem Körper führen.
Ein guter Masseur oder Alternativtherapeut kann emotionale Reaktionen auslösen, die die Wirksamkeit einer medizinischen Behandlung einschränken.
Ein Astrologe oder Tarot-Leser kann dir auf spiritueller oder philosophischer Ebene helfen und dich deine Situation, die nicht zu ändern ist, besser verstehen lassen. Dadurch kann sich die festgefahrene Situation interessanterweise dennoch ändern.
Das können Gott und der Priester auch. Du musst einfach akzeptieren, dass Gott dich vor genau diese Herausforderung gestellt hat. Das ist nicht immer die einfachste Übung.
Der Markt für alternative Behandlungen ist riesig und unüberschaubar. Es gibt verführerische, esoterische Scharlatane genauso wie heilende Magier.
Was bei deinem besten Freund oder einem zufälligen Kollegen funktioniert hat, muss nicht unbedingt die Lösung für dich sein. Das musst du selbst herausfinden, und leider auch selbst bezahlen.
Experimentiere. Bleibe offen. Geld kommt und geht. Es kann viel besser sein, das Gefühl zu haben, etwas getan zu haben, auch wenn es keine sichtbare körperliche Wirkung hat.
Deine eigenen Fähigkeiten und Erfahrungen
Als ich meine HIV-Diagnose erhielt, war es nicht das Sterberisiko, das mich am meisten beunruhigte. Es war meine Singstimme. Meine Stimme war lange Zeit blass im Timbre und ohne die natürliche Kraft, die sie vorher hatte.
Es war sehr schwer zu tragen. Ich liebe es nicht nur zu singen, es ist auch mein Beruf. Wenn du mich fragst, was ich bin, sage ich nicht, dass ich schwul oder Däne bin, sondern dass ich Sänger bin.
Obwohl die Dreikombinationstherapie schon lange Wirkung zeigte, war meine Stimme immer noch viel schwächer als meine Vorstellung davon. Erst als ich den Fokus vom traditionellen klassischen Gesang auf unterhaltsames Kabarett verlagerte, ging es wieder richtig los. Als ich mich dann scheiden ließ und monatelang weinte, wurde dies noch offensichtlicherer.
Es stellte sich heraus, dass mein Zwerchfell – beim Singen generell ein entscheidender Faktor – durch Trauer und Trauma völlig blockiert war. Das stärkste Mittel zur Lösung des Problems bestand in erster Linie darin, Spaß zu haben und in zweiter Linie über die Erlebnisse zu weinen. Niemand hat mir erklärt, dass es so kommen würde. Ich habe es selbst erleben müssen.
Heute singe ich recht gut. Ich konnte die Erfahrungen mit meiner Krankheit in meine Konzertprogramme einfließen lassen, um Trost und Freude zu spenden. Ich bin glücklich und dankbar dafür. Ich würde niemandem als Karriereentwicklungsstrategie empfehlen, sich viele schwere Krankheiten zuzulegen und durchzustehen. Aber wenn ich heute hinausgehe und singe, verfüge ich über eine Authentizität, die ich mir durch die Auseinandersetzung mit diesen Krankheiten angeeignet habe.
Wenn du über dich selbst und deinen Körper reflektierst, wirst du wahrscheinlich auch deine eigenen körperlich-emotionalen Erfahrungen machen. Es ist ein sehr lohnender Prozess.
Es überrascht nicht, dass ich empfehlen würde, in diesem Prozess ein wenig auf Gesang und Tanz zu setzen: Komm aus dem Kopf raus und hinunter in den Körper. Ob du es beruflich oder nur im Privatleben machst, spielt dabei keine Rolle.
Deine Netzwerke
Die Krankheit ist deine eigene. Aber du bist nicht allein auf der Welt, auch wenn es sich manchmal so anfühlt. Das Mitgefühl von Familie und Freunden ist ein unschätzbares Hilfsmittel, wenn sich die Krankheit lange hinzieht. Nicht jeder ist gleich gut darin, sein Mitgefühl zu zeigen, und die Erwartung, gut unterstützt zu werden, kann oft enttäuscht werden.
Es kann sehr anstrengend sein, in einer schwierigen Zeit um Hilfe bitten zu müssen. Mach es trotzdem. Finde heraus, wer gerade gut für dich ist. Es sind nicht immer diejenigen, die im normalen, pulsierenden Leben gut waren.
Netzwerkgruppen bieten dir die Möglichkeit, deine Erfahrungen mit Gleichgesinnten zu teilen, die deine Erlebnisse aus erster Hand kennen. Sie können dich auch im Selbstbild eines kranken Menschen festhalten. Finde dein eigenes Gleichgewicht.
Soziale Medien sind manchmal der einzige Kontakt, den du mit der Außenwelt hast. Versteh ihre Psychologie. Setze sie mit Bedacht ein. Sie lieben Katastrophen und positive Nachrichten. Je schlimmer die Nachrichten über deine Krankheit, desto mehr Likes. Es könnte genau das sein, was du in einem Schockzustand brauchst. Es könnte sich auch herausstellen, dass du viel zu viele Menschen in deinen intimsten Raum eingeladen hast.
Die sozialen Medien sind im Allgemeinen sehr desinteressiert an dem langen Prozess, bei dem du Schritt für Schritt der Heilung entgegengehst. Wenn du unterwegs ein paar Likes brauchst, poste etwas, worüber du dich freust. Blumen, Sonnenuntergänge, Eis und süße Tiere sind immer beliebt.
Wenn andere krank werden
Es ist eine Sache, dein eigenes Leid zu ertragen. Eine ganz andere ist es, wenn Menschen, die dir am Herzen liegen, krank werden. Es kann unerträglich sein, einem geliebten Menschen nicht helfen zu können, insbesondere in dem Moment, in dem die Krankheit diagnostiziert wird oder die Katastrophe eingetreten ist.
Wie reagierst du spontan? Eilst du zum Krankenbett oder schließt du dich ein und bleibst weg? Versprichst du, immer da zu sein? Gibst du einen Like auf Facebook? Finde eine Balance. Wenn du sehr emotional bist, tue etwas weniger, wenn du zurückhaltender bist, gib dir etwas mehr Mühe.
Die Krankheit gehört dem Kranken. Der Kranke braucht deine Angst nicht. Der Kranke wird manchmal nicht deine ganze Energie akzeptieren. Überlege, welche Hilfe du realistischerweise anbieten kannst. Einige sind gut darin, lange Zeit still am Krankenbett zu sitzen. Andere sind gut darin, ab und zu vorbeizuschauen. Nichts zu tun, nie zu erscheinen ist hingegen sehr ungesund. Nicht zuletzt für dich selbst.
Werkzeuge
Das gesamte menschliche Spektrum an Gefühlen, Gedanken und Handlungsmustern steht uns zur Verfügung. Sie können Werkzeuge in deinem Leben als professioneller Patient sein. Zu einigen von ihnen haben wir einen natürlicheren Zugang als zu anderen.
Aufgeben und festhalten, sprechen und schweigen, um Hilfe bitten und für sich selbst sorgen, damit zu leben, wütend zu werden, eine philosophische Distanz oder eine ungefilterte Emotionalität zu haben. Alles kann zum richtigen Zeitpunkt genutzt werden. Wenn du weißt, dass du aufgeben kannst, ist es einfacher durchzuhalten.
Ein großer Teil der Professionalisierung deines Patientenlebens kann darin bestehen, deine Werkzeuge zu kennen und diejenigen zu entwickeln, die du bisher nicht so häufig verwendet hast.
Das Beste von allem ist meiner Meinung nach die Entwicklung von Selbstmitgefühl. Das Leben ist manchmal hart. Die Tatsache, dass du dir selbst bestätigen kannst, auf deinem Weg mit dir selbst solidarisch zu sein, ist das schönste Geschenk an dich selbst.
Berlin, 20. Juni 2023
Den professionelle patient
I 1998 fik jeg efter have skrantet et stykke tid en positiv HIV-test hos min hudlæge. Jeg blev overført til Rigshospitalet. Deres laboratorieprøver indikerede, at jeg formodentlig allerede havde haft virus i blodet i en 12-13 år.
Mit immunforsvar var meget lavt, og hvis ikke trekombinationsbehandlingen var blevet udviklet og implementeret i HIV-behandlingen i 1996, ville jeg ikke sidde her i dag og skrive denne artikel.
Men det gør jeg. HIV er gået fra at være en sikker dødsdom til at være en kronisk sygdom, som man ikke dør af men lever med. Ofte godt.
Når jeg bruger udtrykket den professionelle patient i denne artikel, er det for at give en nøgtern dimension til det udfordrende livstema, det er at finde ud at leve med en kronisk sygdom. Der er ingen definerede standarder for at være syg.
Jeg har både oplevet selv og observeret at det kan være meget anstrengende at modtage gode råd, især råd jeg ikke har bedt om at få. Til gengæld kan det være en stor støtte at læse, hvad andre har gjort, sortere i oplevelserne og bruge det der passer til min situation.
Her er mine bud. De er skrevet med kærlighed og medfølelse. Medfølelse – der sidder et meget dybere sted end medlidenheden – for sig selv, sin egen og andres situation er en af de største muligheder og gaver der findes i ethvert vanskeligt forløb.
Det er meget værd at grave sig igennem alle de parader og forsvar som vi har opbygget for at beskytte det skrøbelige sted, hvor medfølelsen findes i os.
Det er helt normalt at være syg
Der er mange spørgsmål, der presser sig på i en situation, der er ny og uoverskuelig. Der er også mange måder at blive konfronteret med et langstrakt sygdomsforhold på.
Alle bliver vi ældre, alle bliver vi syge, alle skal vi dø en dag.
Det er så at sige helt normalt at være syg. Det er et normalt livsforløb at være et afhængigt barn, en selvstændig voksen, og herfra igen blive skrøbelig og afhængig. Ofte elsker vi allermest barnets og det gamle menneskes skrøbeligheder.
Det lyder enkelt, men er alligevel er det meget vanskeligt at forholde sig til. Især er det svært at elske vores egen skrøbelighed.
Vi er ikke af natur rolige og i stand til at overskue vores livsforløb i helikopterperspektiv.
Det gør ondt, vi er bange, vi har ikke kontrol over situationen. Vores selvforståelse er ofte defineret i forhold til alt det vi kan ’klare’ i livet. Nu skal vi klare at leve med ikke at have styr på sagerne.
At gå fra at overleve til at leve
Når alt er i kaos, er det meget praktisk at udvikle en overlevelsesstrategi. Hvad har du brug for, hvad kan du skrælle væk?
Du skal have mad og drikke. Medicin for din sygdom. Menneskelig kontakt i et vist omfang. Ro og renlighed. Lad resten passe sig selv.
Observer dig selv. Hvordan reagerer du spontant?
Lukker du dig inde som et såret dyr og taler ikke med nogen? Skriger og græder du, er du rasende og kan ikke holde noget eller nogen ud? Giver du op og føler at intet vil kunne hjælpe dig og alle har svigtet dig? Udvikler du en masse vilde planer for at få det bedre? Har du brug for folk omkring dig? Vil du hellere passe dig selv?
Alle reaktioner er naturlige og hører til det menneskelige spektrum. Det er ikke sikkert at din spontane reaktion er den eneste løsning på denne situation. Det er heller ikke sikkert at den løsning du havde sidst alt gik galt, er den samme du skal bruge næste gang.
Hvis du aldrig skriger og råber, prøv det engang. Det kan løsne enormt. Hvis du altid brokker dig, prøv at finde en indre kerne af ro. Den findes. Selv i de mest umulige situationer.
Det er en rigtig dårlig ide at piske síg selv til at starte et umuligt motionsforløb direkte fra sygesengen. Du får heller ikke noget ud af at hade dine svagheder. Cigaretter og alkohol kan være dine bedste venner mens du kommer dig fra et hårdt forløb.
På et tidspunkt er det værste chok gået over, og du skal begynde at skabe en tilværelse med de begrænsninger der ligger i at have en kronisk sygdom. Du skal gå fra at overleve og til at leve. Du er din sygdom, men du er også meget mere og andet end din sygdom. Nu kan det til gengæld være meget godt stille og roligt at begynde at bevæge dig og kigge på din kostplan.
Det er en svær vandring fra at overleve til at leve, men utallige mennesker er gået den før dig. Alle har ret til et fedt liv. Især du!
Læger og sygeplejersker
Lægen kan hjælpe dig med diagnose og behandling af selve din sygdom. Der er forskel på læger, og forskel på hvordan du reagerer på forskellige læger, men de har alle et langt medicinsk studium bag sig, de kender din sygdom, deres råd er baseret på mange års erfaring og forskning.
Stol på dem. Når du befinder dig i en traumesituation kan du ikke overskue situationen, og lægens råd er i 99 % af tilfældene meget bedre end dine egne ideer.
Når du har levet med din sygdom et stykke tid, har du også selv erfaringer. Noget medicin passer bedre til dig end andet. Del dine erfaringer med lægen. Nogle gange hører de bedre efter end andre gange. Af og til kan en second opinion være rigtig beslutning. Ikke alle læger kan sympatisere med den. Det må de leve med. Sygdommen er din, du har ikke givet din krop til videnskaben.
Det er ikke alle læger der er sjælesørgere. Det er dejligt hvis de har et vist mål af empati. Men det er ikke det du har brug for at lægen kan.
Sygeplejersken står for den daglige pleje og omsorg, udlevering af medicin og mange andre opgaver. En god sygeplejerske er guld værd. I mit forløb på Rigshospitalet skiftede jeg af og til læge, men jeg havde det held at have en formidabel sygeplejerske, som gang på gang var min bedste støtte i vanskelige tider.
Fortæl groft sagt lægen om dine symptomer og dine reaktioner på det medicinske regime. Del dine bekymringer med sygeplejersken. De er der for at hjælpe dig.
Alternative behandlere – Gud og præsten
Det er ikke alt sundhedssystemet er gearet til at løse. Der kan komme et tidspunkt, hvor du ikke kommer videre hos lægen og stadig ikke lever godt med din sygdom.
Meget kommer af følelser af angst og vrede, af sorg, skyld og skam, der sætter sig som blokader i din krop.
En god massør eller alternativ behandler kan løsne for emotionelle reaktioner der blokerer for den medicinske behandlings effektivitet.
En astrolog eller en tarotlæser kan give dig en spirituel eller filosofisk frekvens der kan hjælpe til at forstå en situation der ikke er til at ændre. Derved kan den fastlåste situation interessant nok ændre sig.
Det samme kan Gud og præsten. Du er bare nødt til at acceptere at Gud også har givet dig udfordringen, og det er ikke altid den nemmeste øvelse.
Markedet for alternativ behandling er enormt og uoverskueligt. Der er både forførende esoteriske charlataner og helende magikere.
Hvad der har virket for din bedste ven eller for en tilfældig kollega er ikke nødvendigvis løsningen for dig. Og du skal selv betale.
Eksperimenter. Hav et åbent sind. Penge kommer og går. Det kan være meget bedre at føle at du har gjort noget, selvom det ikke har nogen synlig fysisk effekt.
Dine egne evner og erfaringer
Da jeg fik min HIV-diagnose, var det ikke risikoen for at dø, der bekymrede mig mest. Det var min sangstemme. I lang tid var min stemme bleg i klangen og uden den naturlige kraft, den havde haft før. Det var meget svært at bære. Ikke alene elsker jeg at synge, det er også mit professionelle erhverv. Hvis man spørger mig hvad jeg er, siger jeg ikke at jeg er bøsse eller dansker. Jeg siger at jeg er sanger.
I lang tid efter trekombinationsbehandlingen var sat i gang og fungerede, var min stemme stadig svagere end min indre vision af hvordan den var. Den kom først for alvor i gang igen da jeg skiftede fokus fra den traditionelle klassiske sang til underholdende kabaret. Da jeg siden blev skilt og græd i månedsvis, åbnede den sig endnu mere.
Det viste sig at mit mellemgulv, som er en afgørende faktor i den akustiske sang havde været helt blokeret af sorg og traume. Det stærkeste middel for at løse op for det var primært at have det sjovt, og sekundært at få grædt oplevelserne igennem. Der har ikke været nogen der forklarede mig at det kunne gå denne vej, det har jeg selv måttet erfare.
I dag synger jeg fint. Jeg har kunnet bruge mine erfaringer fra mine sygdomsforløb i mine koncertprogrammer, til trøst og til glæde. Det er jeg utrolig glad og taknemmelig for. Jeg vil ikke anbefale nogen som karriereudviklingsstrategi at gå igennem så mange hårde sygdomsforløb. Men jeg har en autenticitet i dag når jeg går ud og synger, som jeg har erhvervet mig i arbejdet med dem.
Når du reflekterer over dig selv og din krop i løbet af dine forløb, vil du formodentlig også udvikle din egen fysisk-emotionelle livserfaring. Det er en meget givende proces. Jeg vil ikke overraskende anbefale at du giver forløbet lidt sang og dans. Kommer ud af hovedet og ned i kroppen. Om det kan bruges aktivt professionelt eller hører til i dit private liv er ikke vigtigt.
Dine netværk
Sygdommen er din egen. Men du er ikke alene i verden, selvom det af og til kan føles sådan. Familie og venners medfølelse er et uvurderligt redskab, når du går igennem et langstrakt sygdomsforløb. Ikke alle er lige gode til at vise deres deltagelse, og de forventninger du har til opbakning kan ofte blive skuffet.
Det kan være meget anstrengende selv at skulle bede om hjælp når man går gennem en vanskelig tid. Gør det alligevel. Find ud af hvem er gode i den situation du er i. Det er ikke altid dem der var gode i det normale pulserende liv.
Netværksgrupper kan give dig mulighed for at dele dit forløb med ligesindede der kender dine oplevelser på deres egen krop. De kan også fastholde dig i selvopfattelsen som et sygt menneske. Find ud af din egen balance.
De sociale medier er til tider den eneste kontakt du har med den ydre verden. Forstå deres psykologi. Brug dem med omtanke. De elsker katastrofer og store glade nyheder. Jo værre nyheden om din sygdom er, desto flere likes. Det kan være lige det du har brug for i en choktilstand. Det kan også vise sig at du har inviteret alt for mange mennesker ind i dit intimeste rum.
De sociale medier er til gengæld generelt meget uinteresserede i det lange forløb, hvor du går skridt for skridt mod heling. Hvis du har brug for nogle likes undervejs, så post noget du er glad for. Blomster, solnedgange, is og nuttede dyr er altid populære.
Når andre bliver syge
Et er at bære sine egne lidelser. Noget helt andet er, når mennesker du holder af bliver syge. Det kan være ubærligt ikke at kunne hjælpe et elsket menneske, specielt i øjeblikket, hvor sygdommen er blevet diagnosticeret eller når katastrofen er sket.
Hvordan reagerer du spontant? Styrter du til sygdomslejet, eller lukker du dig inde og holder dig væk? Lover du at du altid vil være der? Giver du et like på Facebook? Find en balance. Hvis du er et meget aktivt gemyt, så gør lidt mindre, er du mere tilbageholdende, så anstreng dig lidt mere.
Sygdommen er den syges. Den syge har ikke brug for din uro. Den syge vil nogen gange ikke tage imod al din energi. Overvej hvad du realistisk kan tilbyde af hjælp. Nogle er gode til at sidde stille ved et sygeleje i lang tid, andre er gode til at tjekke ind engang imellem. Ikke at gøre noget, aldrig at vise sig, er til gengæld meget usundt. Ikke mindst for dig selv.
Værktøjer
Hele det menneskelige spektrum af følelser, tanker og handlingsmønstre er til vores rådighed og kan anvendes som værktøjer i livet som professionel patient. Nogle af dem har vi mere naturligt adgang til end andre.
At give op, og at holde ud, at tale og at tie, at bede om hjælp og at klare sig selv, at leve med det og at blive vred, at have en filosofisk distance og at have en rå emotionalitet. Alt kan bruges på det rette tidspunkt. Hvis du ved at du kan give op, er det nemmere at holde ud. En god del af professionaliseringen af dit liv som patient kan bestå af kendskabet til dine redskaber og at udvikle dem som du ikke har brugt så meget indtil nu.
Allerbedst er som jeg ser det udviklingen af selvmedfølelsen. Livet er hårdt af og til, og at du er i stand til at bekræfte over for dig selv at du er solidarisk med dig selv den vej du skal gå, er den fineste gave du kan give dig selv.
Berlin, 17. juni 2023
Mads Elung-Jensen, der Storyteller der Musik
Tore Leifer: Porträt von Mads Elung-Jensen
Es ist scheinbar weit von den bachschen Evangelisten und von Schuberts selbstmordgedrohten Junggesellen zu gewagten Kabaretts von Gender und Geschlechtskrankheiten, von Krieg und Liebe, von Besatzung und Befreiung. Aber Mads Elung-Jensen ist als Sänger grundsätzlich ein Storyteller, wie die alte Baronesse Karen Blixen gesagt hätte.
Mads erzählt Geschichten, wenn er Schuberts Die schöne Müllerin und Winterreise singt, wenn er uns von der leuchtenden Verliebtheit zum Zusammenbruch und Selbstmord führt, ins verlockende, lindernde Wasser des Baches oder weit weg in den Schnee und in die Einsamkeit des Winters.
Mads erzählt die – für manche – größte und ultimative Geschichte, wenn er das Geburt Jesu feiert oder unsere Hand nimmt und uns durch desgleichen Leiden und Tod in der Johannes-Passion oder Matthäus-Passion begleitet.
Er erzählt Geschichten, wenn er Benjamin Brittens elegante Volkslieder von umgebrachten schottischen Grafen und ermordeten Schulkinder singt.
Und mit seinen Kabarett-Vorstellungen schafft Mads selbst die Geschichten, er webt in seiner ganz eigenen Mischung von Edith Piaf-Liedern, Comedian Harmonists, Marlene Dietrich, Brecht und Weill die nahe und die große Geschichte zusammen, um u.a. über das funkelnde erotische Leben voller Sex, Drogen, und vielfaltigen Geschlechten im babylonischen Berlin der 1920’er.
Er schreibt neue Texte auf sowohl Deutsch als auf Dänisch, er übersetzt hin und zurück von sowohl Französisch, Deutsch als Dänisch, windet sich mit raffinierten Reimen und scharfen Pointen. Mads ist ein sehr intelligenter Sänger und eine sprachliche Begabung – er spricht nicht weniger als sieben Sprachen – mit einem unersättlichen Appetit auf das Leben in all seinen vielfältigen Facetten.
Und wenn ich diesen farbreichen Tenor und Kabarett-Artist bei Vornamen nenne, kommt es daher, dass ich Mads seit 1984 kenne, als wie beide das musikwissenschaftliche Studium an der Universität von Kopenhagen begannen.
Eigentlich sahen wir einander monatelang etwas misstrauisch an – wer war denn dieser ewig singende und lärmende Kerl? – aber dann wurden wir Freunde und warfen uns um Note nach Note, Partitur nach Partitur hinein, ich selbst als begeisterter blattspielender Pianist und Mads mit Todesverachtung und enormem Selbstvertrauen.
Drei Jahre später zogen wir beide von der Universität bis zur königlichen dänischen Musikhochschule weiter, wo mehrere Mitstudenten meinten, dass wir mit unseren – damals – funkelnden dunklen Haaren und strahlenden blauen Augen Brüder sein müssten. Das waren wir nicht, aber seitdem sind wir Freunde, mit wechselnder Intensität, und haben die letzten Jahre die Freude gehabt eine Reihe von Konzerten zusammen zu gestalten, wo wir die Musik und Gesangtexte mit begleitender Erzählung gemischt haben. Konzerte mit Erzähler.
„Unser schwacher Mut“ hieß unsere Konzertreihe von der Verantwortung des einzelnen Menschen, angesichts Diktatur und Krieg. Starke Texte von Gustaf Munch-Petersen, Tom Kristensen, Bertolt Brecht und Paul Celan – mit intensiver, einfühlsamer, ab und zu auch schwieriger und gewaltsamer Musik von Peter Bruun, Alexander Muno und Aribert Reimann (das Hauptwerk „Engführung“). Konzerte, die wir in Kopenhagen (u.a. im LiteraturHaus), in Roskilde, in Helsingør, in Bornholms Kunstmuseum und in der dänischen Botschaft in Berlin aufführten.
„Die Winterreise und das Hungerherz“ heißt unsere Konzertreihe mit der Autorin Karen Fastrup, wo Schuberts Winterreise im Zusammenbruch und in der Borderline-Psychose von Karen Fastrups ergreifendem Roman gespiegelt wird. Konzerte, die wir im LiteraturHaus aufgeführt haben und die wir – wenn Covid erlaubt u.a. in der dänischen Botschaft in Berlin aufführen werden.
„Enivrez-vous – Berauscht euch!“ heißt unsere kommende Konzertreihe mit französischen und dänischen Dichtern, Baudelaire, Verlaine, Rimbaud und Emil Aarestrup und ganz neuen Werken (Uraufführungen) für die Gelegenheit von Komponisten aus sowohl Frankreich und Dänemark geschrieben.
Noch ein Beispiel, dass die Musik und der Gesang für Mads ganz einfach Storytelling ist. Ungeachtet wie schlicht und schmeichelhaft, oder wie schwierig und fordernd die Musik ist – Mads findet die Geschichte darin und erzählt sie so, dass das Publikum am anderen Ende des Stuhls sitzt und an seinen Lippen hängt.
Mads Elung-Jensen wurde 1965 in Vissing bei Hadsten im schönen Ost-Jütland geboren, hier sang und trällerte er schon als Kind und als Kirchensänger in der Oberschulzeit in Randers.
Er und ich wurden (wie ober erzählt) 1987 auf Die königliche Dänischen Musikhochschule zugelassen. Von hier absolvierte Mads 1993 die musikpädagogische Diplomprüfung und machte 1995 sein Debut von der Solistenklasse, von Prof. Bodil Gümoes ausgebildet.
Eine entscheidende Begebenheit für Mads war die Begegnung mit dem schweizerischen Tenor Ernst Haefliger. Mads nahm sechs Jahre lang teil in Haefligers Meisterkursen in Zürich und nahm auch Privatunterricht bei ihm in München und Davos. Mit ihm studierte er die Evangelist-Partien in Bachs Passionen, die großen Liederzykeln von Schubert und Schumann und die klassischen Tenorrollen in Mozarts Opern.
In seinen Studienjahren sang Mads Elung-Jensen u.a. im dänischen Rundfunkchor. Hier wurde er vom Chormeister, Professor Uwe Gronostay entdeckt, nach Berlin eingeladen, wo er 1992 sein deutsches Debut als Tenorsolist in Mozarts Requiem in der Berliner Philharmonie hatte.
Mads Elung-Jensen war 1990-1994 Louise Lerche-Lerchenborgs Assistent bei den Lerchenborg Musiktagen. Die Begegnungen mit sowohl dänischen als ausländischen Komponisten erweckten sein Interesse für die zeitgenössische Kompositionsmusik und für die enge Zusammenarbeit mit jedem einzelnen Komponisten, und Mads hat seitdem zahlreiche Werke uraufgeführt.
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