SONNTAG, 21. APRIL 2024 | 16 UHR

Die Flüchtenden
Musik jüdischer Komponisten, die 1933 aus Berlin flohen
Lesungen von Ulrich Alexander Boschwitz: Der Reisende

Thema: Ethnische Verfolgung

Dass viele brillante jüdische Komponisten und andere Künstler 1933 aus Berlin fliehen mussten, ist wohl der größte künstlerische Verlust für Deutschland im 20. Jahrhundert. Kommunisten und Konservative, Schwule und Heteros, Propagandisten und Entertainer, sie alle waren gezwungen, allein aufgrund ihres Jüdischseins ihre Heimat Berlin zu verlassen. Geniale Komponisten wie Friedrich Holländer und Kurt Weill, die in den 1920er Jahren die Berliner Musikszene verschönerten, flohen unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten.

 

Tal Balshai bearbeitet Musik der jüdischen Komponisten Friedrich Schwarz, Kurt Weill, Mischa Spoliansky, Hanns Eisler, Hans May, Werner Richard Heymann, Friedrich Hollaender und Paul Abraham für Gesang, Jazz-Trompete, Jazz-Gitarre und Klavier. Mads Elung-Jensen singt, Tal Balshai spielt Klavier. Paolo de Jesus Maido, Jazztrompete, und Carlo Dayyani, Jazzgitarre, komplettieren das Quartett. Beide kommen aus Dänemark und studieren am Jazzinstitut Berlin. Zwischen den Liedern rezitiert Hans-Jürgen Schatz die sich verschärfenden Anordnungen für die jüdische Bevölkerung in Berlin ab 1933 und liest Auszüge aus Ulrich-Alexander Boschwitz‘ kafkaeskem Roman „Der Reisende“.