Poesie

Leg deinen Panzer weg

Du sitzt so still und schaust hinaus,

du kennst dich gar nicht mehr,

kein Rauschen schrill kommt in dein Haus,

wüst scheint es grad und leer.

Dein Kampf ist just zu End‘ gebracht,

ist alles hinter dir, 

in deiner Brust verborgen sacht

da tönt es sanft und schier:

Leg deinen Panzer weg

ruhig und ohne Schreck,

er schützt‘ dein Heil die hundert Mal

dank ihm dieweil, heut ist’s egal:

Leg deinen Panzer weg.

Es ging nicht recht so nach dem Plan,

vielleicht war es ganz gut?

Mal warst du schlecht und voller Wahn,

die Liebe ward zu Wut.

Mal warst du toll und gabst dein Herz,

doch niemand nahm es an,

lass nun den Groll und tiefen Schmerz,

dass Friede kommen kann:

Leg deinen Panzer weg

ruhig und ohne Schreck,

er schützt‘ dein Heil die hundert Mal

dank ihm dieweil, heut ist’s egal:

Leg deinen Panzer weg.

Doch auch das Glück war oft dein Gast

mal sichtbar, mal geheim

du kleine Stück‘ gesammelt hast

und pflegtest jeden Keim.

Du hast in dir den größten Schatz,

pack ihn gemütlich aus,

und schau dann hier gibt’s reichlich Platz,

wo Ruhe ist zu Haus‘

Leg deinen Panzer weg

ruhig und ohne Schreck,

er schützt‘ dein Heil die hundert Mal

dank ihm dieweil, heut ist’s egal:

Leg deinen Panzer weg.